Kinesiologie Taping
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Kinesiologische Tapes (auch Physio-Tape) sind eine Art hochelastischer, selbstklebender, therapeutischer Pflaster aus dehnbarem Stoff, die zumeist von Physiotherapeuten und Sportmedizinern angewendet werden. Unter Anwendung spezieller Techniken, dem Taping, wird das Kinesio-Tape direkt auf die Haut der betroffenen Körperregion aufgebracht, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu unterstützen. Die Tapes kommen besonders bei Verletzungen oder Entzündungen von Bändern, Muskeln oder Gelenken zum Einsatz und dienen der Stabilisierung, ohne dabei die Beweglichkeit einzuschränken.
Die bunten Kinesio-Tapes erfreuen sich nicht mehr nur bei Athleten verschiedenster Sportarten immer größerer Beliebtheit, sondern sind mittlerweile auch aus dem Sport und der Physiotherapie nicht mehr wegzudenken. Bei Sportverletzungen als schonendes Sporttape oder als stützende Komponente bei anderweitigen Schmerzbeschwerden: mit den Kinesiologie Tapes kannst du zum Beispiel den Rücken, das Knie oder die Schulter wirkungsvoll tapen. Die Tapes weisen in der Regel eine Dehnbarkeit von rund 30-40 % auf und werden je nach Behandlungszweck nach bestimmten Mustern aufgeklebt. Sie ermöglichen so eine optimale Bewegungsfreiheit. Die meisten Kinesio-Tapes sind zudem luft-, feuchtigkeits- und flüssigkeitsdurchlässig sowie wasserbeständig, sodass sie auch während des Duschens, beim Schwimmen und bei erhöhter Schweißbildung, zum Beispiel während des Sports, unkompliziert getragen werden können.
Das Tapen geht auf den japanischen Chiropraktiker Kenzo Kase zurück, der Anfang der 70er Jahre begann, mit dehnbaren Verbandsmaterialien schmerzende Muskeln und Gelenke zu behandeln. Kinesiotaping ist mittlerweile ein Trend, der in den letzten Jahren aus der Physiotherapie auf andere Bereiche übergegangen ist. Auch in der Schwangerschaft kann Taping unterstützen. Aus Rücksicht auf ihr Ungeborenes nehmen Schwangere häufig nur ungerne Medikamente ein. Gleichzeitig wachsen Rücken- und Gelenksschmerzen mit dem Kind. Auch Wassereinlagerungen und Muskelverspannungen zählen oft zu den unangenehmen Nebenwirkungen einer Schwangerschaft. Viele Frauen setzen dabei auf Natürlichkeit – mit Taping durch erfahrene Hebammen.
Im Sport ist das kinesiologische Taping inzwischen gang und gäbe – ein altbewährtes Verfahren der Physiotherapie. Übertrainierte oder vom vergangenen Wettkampf ausgepowerte Muskeln, strapaziertes Gewebe und überbeanspruchte Sehnen lassen sich häufig durch medizinische Tapes stabilisieren. Der Tapeverband kann, durch den Sportarzt richtig angebracht, regenerierend und prophylaktisch eingesetzt werden. Das Kinesio-Tape wird bei einer Vielzahl von Verletzungen oftmals begleitend zu anderen Therapien eingesetzt, um die Genesungszeit zu verkürzen und Schmerzen zu lindern. Häufig werden mit dem Kinesio-Tape Störungen im Nacken, Rücken, Schulter oder Knie begleitend behandelt.
Immer wieder stellen Interessierte eine Frage: Bedeuten die Farben etwas oder sind die Kinesio-Tapes einfach nur farbenfroh? – Die Antwort: Ja, die Kinesio-Tape Farben haben ihre ganz eigene Bedeutung. Grundsätzlich teilt man Kinesio-Tapes in vier Farben ein: Magenta, Cyan, Beige und Schwarz. Im Sprachgebrauch gekonnter Taping-Therapeuten und Mediziner spricht man bei Magenta und Cyan aber eigentlich bloß von Rot und Blau. Nicht die Abmessungen oder besondere Körperteile sollen durch die Farben der Kinesiotapes markiert werden, sondern vielmehr die jeweils eigene Dehnbarkeit. Jedes Tape besitzt ein eigenes Maß an Elastizität – daher sind die Kinesiologie Tapes auch als Aku-Tapes einsetzbar. Viele Therapeuten aber richten sich bei der Verwendung des Tapeverbandes weniger nach der Dehnung und vielmehr nach der chinesischen Farbenlehre. Diese besagt, dass Rot eine aktive, den Stoffwechsel anregende Farbe ist und Blau andererseits einen kühlenden und beruhigenden Effekt bringt. Beige Kinesio-Tapes sind der Hautfarbe ähnlich und daher ganz neutral einsetzbar, während schwarze Kinesiotapes einfach nur modisch aussehen.
Ein Tapeverband sollte vorrangig von einem Arzt oder Physiotherapeuten angelegt werden. Nach professioneller Einweisung und mit etwas Übung kann man sich jedoch auch außerhalb der Praxis oder Physiotherapie selbst tapen. Die Anlage des Kinesio-Tapes sollte immer auf der trockenen, sauberen und von Infektionen und Wunden freien Haut erfolgen. Für eine bessere Haftung des Kinesiologie Tapes an der Haut, werden die Ecken mit einer Schere vor Anbringung abgerundet. Damit der Klebstoff seine gesamte Wirkung entfalten kann, wird das Kinesio-Tape im Anschluss mit den Händen warm gerieben. Nach Abziehen der Trägerfolie muss beim Anlegen des Physio-Tapes darauf geachtet werden, dass es keine Falten wirft und weder zu schwach noch zu stark gedehnt wird. Der Tapeverband sollte in ausreichend zeitlichem Abstand vor dem Sport angebracht werden – mindestens 20-30 Minuten – damit sich der Kleber ideal mit der Haut verbinden kann und eine sofortige Ablösung bei Schweißbildung verhindert wird. Richtig angelegt und je nach äußeren Umständen kann der Tapeverband bis zu sieben Tagen auf der Haut bleiben.
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