Medizinische Waagen
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Im Praxis- und Klinikalltag zählt die Messung des Körpergewichts zur allgemeinen Diagnostik. Dementsprechend gehören medizinische Waagen zur Grundausstattung eines jeden Arztes. Mithilfe einer geeigneten Waage können Rückschlüsse auf den Allgemeinzustand des Patienten gezogen werden. Bei bestimmten Erkrankungen kann überdies das Monitoring des Körpergewichts ein essenzieller Bestandteil der Therapie sein. Dies trifft vor allem auf Krankheitsbilder zu, die im direkten Zusammenhang mit Übergewicht, wie beispielsweise Diabetes Mellitus, oder Untergewicht, wie Bulimie, stehen. Je nach Patient, dem medizinischen Fachbereich und der potenziell zu behandelnden Erkrankung können unterschiedliche Arten von medizinischen Waagen sinnvoll sein.
Bei der Wahl der richtigen Waage sind primär folgende Faktoren relevant:
Damit du eine Übersicht über die unterschiedlichen Waagen erhältst, haben wir die wichtigsten und gängigsten Modelle für den medizinischen Bereich zusammengestellt. Damit findest du garantiert das richtige Messgerät.
Die mechanische Personenwaage zählt bis heute zu den gängigsten Modellen für die allgemeine Diagnostik. Der Wägebereich liegt in der Regel zwischen 0 und 200 Kilogramm, sodass eine Messung des Körpergewichts für den Großteil der Patienten gewährleistet ist. Bei einer mechanischen Waage ist das genaue Ablesen des Messergebnisses meist schwieriger und von weiteren Faktoren wie der richtigen Austarierung oder der präzisen Einstellung der Gegengewichte abhängig. Mechanische Personenwaagen bieten daher nicht ganz so genaue Messergebnisse wie digitale Modelle. Nichtsdestotrotz hat sich ihr Einsatz im Praxisalltag aufgrund ihrer Langlebigkeit und robusten Bauweise bis heute bewährt.
Heutzutage zählen digitale Personenwaagen innerhalb medizinischer Einrichtungen als Standardinstrument der Gewichtsmessung. Flachwaagen, Stativ-& Säulenwaagen, Stuhl- und Rollstuhlwaagen ermöglichen mittlerweile das präzise Wiegen mithilfe der digitalen Technologie. Eine digitale Waage bietet, bei richtiger Nutzung, eine sehr hohe Genauigkeit und misst das Gewicht in 100-Gramm-Schritten. Darüber hinaus bieten digitale Personenwaagen weitere Funktionen, die aus medizinischer Perspektive vorteilhaft sind und im Rahmen der Diagnosestellung, Betreuung und Therapie hilfreich sein können.
Der BMI, kurz für Body Mass Index, ist eine Maßangabe und dient als grober Richtwert zur Bewertung von Unter-, Normal- und Übergewicht. Dafür wird die Körpermasse in Relation zur Körpergröße ausgewertet. Die Maßeinheit des BMIs wird in kg/m² angegeben. Einige digitale Waagen haben die automatische Berechnung des BMIs als zusätzliche Funktion integriert.
Die TARA-Funktion bietet die Möglichkeit das Netto-Gewicht zu bestimmen. Dies ist beispielsweise notwendig, wenn zusätzliche Gegenstände beim Wiegen verwendet werden. Gerade bei Babywaagen wird die Wiegefläche vorzugsweise mit einer Decke bedeckt. Durch den Einsatz der TARA-Funktion kann das Gewicht der Decke vor dem Wiegen des Säuglings abgezogen werden, sodass das Gewicht des Kindes präzise bestimmt werden kann. Die Mutter-Kind-Funktion verfolgt dasselbe Prinzip wie die TARA-Funktion. Anstelle eines zusätzlichen Gegenstandes, kann hiermit jedoch auf Knopfdruck das gesamte Körpergewicht einer weiteren Person – beispielsweise das der Mutter oder des Vaters – abgezogen werden. Dies ist besonders hilfreich, wenn das Kind zu unruhig für die Säuglingswaage ist.
Eine sehr hilfreiche Funktion bietet die sogenannte Data-HOLD-Taste. Mithilfe dieser Funktion kann das Gewicht trotz Bewegungen zuverlässig gemessen werden. Je nach Modell wird die Hold-Funktion entweder durch einen registrierten Stillstand oder dem Betätigen der HOLD-Taste ausgelöst. Das zu diesem Zeitpunkt gemessene Gewicht wird auf der Anzeige "eingefroren" und kann abgelesen werden. So kann sichergestellt werden, dass die Messergebnisse durch Bewegungen nicht verfälscht werden. Vor allem Babywaagen und Veterinärwaagen sind mit dieser Funktion ausgestattet.
Waage ist nicht gleich Waage. Insbesondere im medizinischen Bereich müssen diese für die unterschiedlichsten Anforderungen konzipiert sein und sich an den Bedürfnissen und Gegebenheiten des Patienten orientieren.
Adipositaswaagen sind ein flexibler und zuverlässiger Helfer in Praxis und Klinik. Der hohe Wägebereich macht diese Personenwaagen nicht nur beim Wiegen von Kindern und normalgewichtigen Erwachsenen einsetzbar, sondern ist besonders hilfreich zur Gewichtsbestimmung von adipösen Patienten. Waagen mit Adipositasbereich verfügen meist über eine maximale Tragkraft zwischen 200 und 300 kg.
Babywaagen sind ergonomisch und besonders platzsparend konzipiert. Durch ihr meist geringes Eigengewicht lassen sich Säuglingswaagen einfach transportieren und sind somit auch für den Hausbesuch im Zuge der Hebammen-Nachsorge geeignet. Säuglinge bewegen sich erfahrungsgemäß viel, sodass das Wiegen auf einer konventionellen Waage riskant ist. Babywaagen haben deshalb eine spezielle Wiegemulde, die eine sichere Lage des Säuglings ermöglicht. Teilweise lässt sich die Mulde für weitere Zwecke abnehmen. Die maximale Tragkraft bei Säuglingswaagen liegt in der Regel zwischen 15 und 20 kg. Je nach Modell bieten einige Babywaagen die sogenannte Breast-Milk-Intake Funktion. Mithilfe dieser Einstellung kann auf den Milliliter genau bestimmt werden, wie viel Milch der Säugling zu sich genommen hat. Dafür wird das Gewicht des Babys vor und nach dem Stillen gemessen und die Differenz automatisch ermittelt.
Eine Körperanalysewaage – auch Körperfettwaage genannt – kommt dann zum Einsatz, wenn zum Beispiel das Körperfett, das Bauchfett, die Muskelmasse oder der BMI ermittelt werden soll. Somit wird neben dem Körpergewicht auch die Körperzusammensetzung angezeigt, um den Erfolg einer Ernährungsumstellung oder den Gesundheitszustand zu überprüfen. In unserem Sortiment findest du sowohl mechanische als auch digitale Körperanalysewaagen.
Bei einer konventionellen Diagnosewaage ist es notwendig, dass der Patient zum Zeitpunkt der Messung stabil stehen kann. Bei immobilen, gebrechlichen oder gehbehinderten Menschen kann das nicht immer gewährleistet werden. Sitzwaagen bieten dahingehend eine gute Alternative zur Gewichtsbestimmung. Sie werden vor allem in Pflegeheimen, Reha-Zentren und auch Arztpraxen mit hohem Patientenaufkommen eingesetzt und verfügen je nach Modell über eine Tragkraft von bis zu 300 kg.
Eine Rollstuhlwaage eignet sich für Personen, die im Rollstuhl sitzen oder aufgrund eingeschränkter Mobilität einen Rollstuhl zum Wiegen benötigen. Die Rollstuhlwaage ist so konzipiert, dass Patienten mit ihren Rollstühlen über eine barrierefreie Rampe auf die Wiegefläche geschoben werden können. Zum Bestimmen des Körpergewichts kann der Patient im Rollstuhl sitzen bleiben.
Medizinische Waagen sind auch im Bereich der Veterinärmedizin ein essenzielles Diagnoseinstrument, denn auch der geliebte Vierbeiner muss regelmäßig gewogen werden. Damit auch das Gewicht von den kleinen und somit sehr leichten tierischen Patienten präzise ermittelt werden kann, wird das Körpergewicht in 50-Gramm-Schritt angegeben. Für einen sicheren Halt beim Stehen oder Sitzen ist die Wiegefläche der Veterinärwaage mit einer rutschfestes Gummimatte präpariert.
Bei geeichten Waagen spricht man von Waagen mit einer sehr hohen Genauigkeit. Eine eichfähige Waage zeichnet sich durch zusätzliche gesetzliche Bestimmungen aus. Man klassifiziert die Eichklassen von I bis III. Die Eichklassen I und III können vom Hersteller direkt geeicht werden.
Jede medizinische Waage, die im Praxis- und Klinikumfeld zur Diagnostik und Therapie genutzt wird, muss grundsätzlich geeicht sein und der Eichklasse III entsprechen. Eine nicht vorgenommene Eichung kann die Messgenauigkeit und die damit verbundenen Messergebnisse verfälschen, was gravierende Auswirkungen im medizinischen und pharmazeutischen Bereich haben kann. Jede geeichte Waage muss bei der zuständigen Eichbehörde gemeldet werden. Wer der Anzeigepflicht nicht nachkommt, dem droht ein Bußgeld. Zudem müssen Waagen in bestimmten medizinischen Einrichtungen regelmäßig nachgeeicht werden. Hierzu zählt beispielsweise die jährliche Nacheichung sämtlicher Personenwaagen in Krankenhäusern. Personenwaagen, die in einer Arztpraxis verwendet werden, müssen in der Regel lediglich ein Mal initial geeicht werden. Eine Ausnahme hiervon bilden Babywaagen, die alle vier Jahre überprüft werden müssen. Eine Verpflichtung zur Nacheichung besteht hier nicht.
Der Einsatz von ungeeichten bzw. nicht eichfähigen Waagen ist zulässig, sofern diese nicht im Rahmen der Diagnostik und medizinischen Betreuung genutzt werden. Bereiche, in denen ungeeichte Personenwaagen genutzt werden können, sind beispielsweise in der Apotheke, in Sportvereinen oder zur Selbstkontrolle des Patienten. Auch in Pflege- und Seniorenheimen können nicht eichfähige Personenwaagen genutzt werden, wenn diese nur zur prophylaktischen Kontrolle von Gewichtsschwankungen dienen. Bewohner mit Herzschrittmacher sollten jedoch ausschließlich auf digitalen Personenwaagen mit entsprechender Zulassung gewogen werden.
Dir fehlt zu deiner medizinischen Waage noch das passende Zubehör? Dann solltest du dich unbedingt in unserer Kategorie Waagenzubehör umschauen! Hier findest du alles, was beim Wiegen nicht fehlen darf: Transporttaschen, Akkus, Adapter sowie Netzteile.
Der DocCheck Shop bietet dir eine große Auswahl an medizinischen Waagen sowie passendes Zubehör. Wähle aus unserer Vielzahl an Personenwaagen, Babywaagen, Rollstuhlwaagen, Stuhlwaagen sowie Körperanalysewaagen. Unsere medizinischen Waagen sind geprüft, besitzen eine Medizinzulassung und entsprechen der Eichklasse III. Darüber hinaus bieten wir auch konventionelle, ungeeichte Personenwaagen an. Wir bieten dir Produkte verschiedener Hersteller, beispielsweise Waagen der Markenhersteller KERN oder seca.